Eigentlich sollte das Teilnehmerfeld der kommenden Saison in der Regionalliga West seit dem gestrigen Sonntag (11. Juni 2023) feststehen.
Da duellierten sich der FC Wegberg-Beeck und der FC Hennef um die Meisterschaft der Mittelrheinliga und damit um den letzten Aufstiegsplatz zur vierten Liga. Die Aufsteiger vom Niederrhein (SSVg Velbert) und in Westfalen (FC Gütersloh, SC Paderborn II) sind schon seit längerer Zeit klar.
Den Showdown am Mittelrhein entschied der FC Hennef für sich (2:0). Und dennoch bleibt weiter offen, welches Team aus dem Süden Nordrhein-Westfalens künftig viertklassig spielen wird - falls überhaupt ein Aufsteiger vom Mittelrhein dabei sein wird.
Denn es gibt starke Zweifel, ob die Hennefer ihr Aufstiegsrecht überhaupt wahrnehmen wollen. Nachdem der Verein zunächst positive Signale ausgesendet hatte, deutet nun vieles auf einen Verzicht hin. Der Vereinsvorsitzende Martin Gerards sprach im Kölner Stadt-Anzeiger nur von einer "kleinen Resthoffnung". Mit einer offiziellen Entscheidung ist nicht vor Mittwoch zu rechnen.
Hennef-Aufstieg wohl eher unwahrscheinlich - auch Wegberg zögert
Und nach dem Sieg gegen Wegberg sollen Hennefer Spieler den Wegbergern gar zum Aufstieg gratuliert haben. Entscheidet sich der FCH für einen Verbleib in der Mittelrheinliga, dürfte der FCWB in die Regionalliga aufrücken.
Allerdings: Auch der Verein aus dem Kreis Heinsberg hat offenbar noch nicht entschieden, ob er nach einem Jahr überhaupt in die vierte Liga zurückkehren möchte.
"Am Montagabend werden wir uns mit dieser Frage beschäftigen – völlig ergebnisoffen. Da kann ich wirklich noch keine Tendenz erkennen", wird Geschäftsführer Werner Tellers nach der Niederlage gegen Hennef in der Rheinischen Post zitiert.
Sollten sowohl Hennef als auch Wegberg auf den Aufstieg verzichten, würden in der nächsten Saison nur 17 Teams in der Regionalliga starten. Denn der Tabellendritte VfL Vichttal hat sich gar nicht erst beworben, während FCH und FCWB die Lizenz beantragt hatten. Und der Bonner SC auf Rang vier hat kein Recht auf den Klassensprung.
Regionalliga West: Saisonstart am 28. Juli
Knappe sieben Wochen vor dem Auftakt der kommenden Saison (28. Juli) steht das Teilnehmerfeld also noch nicht endgültig fest. Spätestens am 30. Juni müssen alle Entscheidungen stehen, denn der 1. Juli markiert den formellen Beginn des neuen Spieljahres.
Klarheit dürfte es aber schon früher geben. Innerhalb von zehn Tagen nach dem letzten Spiel muss der Fußballverband Mittelrhein (FVM) dem übergeordneten Westdeutschen Fußballverband (WDFV) offiziell den Aufsteiger aus seinem Verbandsgebiet melden - sofern es überhaupt einen gibt. Demnach endet die Frist am Mittwoch, 21. Juni.
Logischerweise müssen Hennef und Wegberg-Beeck dem FVM schon früher mitteilen, wie sie sich entscheiden. Wann diese Deadline abläuft, wollte der FVM-Spielausschuss-Vorsitzende Markus Müller auf Nachfrage nicht mitteilen, "um die Vereine nicht unnötig unter Druck zu setzen".
Regionalliga West: Düren-Posse noch nicht geklärt
Unabhängig von der offenen Aufstiegsfrage am Mittelrhein steht immer noch aus, ob der 1. FC Düren weiterhin in der Regionalliga spielen wird. Eine finale Antwort auf die Lizenzfrage steht weiterhin aus. Nachdem dem Aufsteiger die Zulassung verweigert wurde, deutete zuletzt vieles daraufhin, dass der FCD einen Zwangsabstieg umgehen kann.
Sollte Düren wider Erwarten nicht teilnehmen dürfen und der Mittelrhein keinen Aufsteiger melden, würde das Teilnehmerfeld der Regionalliga auf 16 Mannschaften schrumpfen. Denn die sportlichen Absteiger SG Wattenscheid und SV Straelen werden definitiv nicht nachrücken. Dieses Wort-Case-Szenario gilt zwar als höchst unwahrscheinlich - ist aktuell aber noch nicht vom Tisch.